Archaismen – seltene Wörter, die vom Aussterben bedroht sind

Wenn alte Wörter immer mehr in Vergessenheit geraten, der allgemeine Gebrauch abnimmt und sie gar vom ‚Aussterben‘ bedroht sind, spricht man von Archaismen. Der Begriff lässt sich aus dem Altgriechischen ableiten – ἀρχαῖος ~ archaĩos – was mit ehemalig oder alt übersetzt werden kann. Die Endung ‘mus’ ist wiederum lateinischen Ursprungs.

Ein simples Beispiel für ein solches Wort: Das Fünfpfennigstück wurde von unseren Urgroßeltern noch ‚Sechser‘ genannt. Dass man ein ‚Fünferl‘ sechser nennt, klingt doch völlig unlogisch! Wenn man aber weiß, dass der Ausdruck noch aus Zeiten rührt, in denen das Dezimalsystem herrschte, erschließt sich einem das plötzlich.

So sterben also Wörter aus – weil sie sich uns nicht mehr erschließen, weil wir sie nicht mehr brauchen, weil sie ‘unmodern’ geworden sind oder weil sie sich durch andere Wörter ersetzt haben.

Einige Archaismen wie Techtelmechtel, Sapperlot, Plumeau, Guffen, Adies oder im Anschluss an diesen Artikel ‚Grisette‘, habe ich auf meinem Blog bereits ausführlich beschrieben.

Zusätzlich zu einigen Archaismen finden Sie weiter unten auch ein ‚Kleines Lexikon flapsiger Wörter‘.

‘Fast vergessene Wörter’ auf meinem Blog:

Techtelmechtel

Hagestolz

Grisette

adies

Plumeau

Guffen

Matz – in früherer Bedeutung

Sappralott

Vergessene Wörter – Sappralott

Sapperlott” oder “Sappralott” Aussprache: [zapɐˈloːt], [ˈsapɐlɔt]. Wurde in Bayern und Österreich, aber auch in den Niederlanden gebraucht.

Dieses Wort habe ich als Kind öfter mal gehört, doch dann ist es aus dem Sprachschatz der Leute verschwunden. Heute fuhr ich meine übliche Radtour. Da hörte ich eine junge Frau, die am Wegrand stand ‚Sappralott‘ zu ihrem Hund sagen, weil er nicht gleich zu ihr kam.

Das Wort kommt ursprünglich aus dem Französischen und ist eine Entstellung von sackerlot, sacre nom (heiliger Name) bzw. heiliges Los.

Früher wurde es entweder als Ausdruck der Überraschung oder Begeisterung gebraucht: „Sappralott, du schaust aber heut gut aus!“
Oder als Ausruf der Verwünschung und Entrüstung: „Sappralott, jetzt folg endlich, sonst setzt‘s was!“

Auch die Niederländer kennen dieses Wort. Dort wird es Sapperloot geschrieben.
Noch mehr dazu weiß der ‚Schlaubeer‘ – hier der Link:

zum Schlau-Beer

sappralott-vergessene-woerter

Weitere ‘fast vergessene Wörter’ auf meinem Blog:

Techtelmechtel

Hagestolz

Grisette

adies

Plumeau

Guffen

Matz – in früherer Bedeutung