Pfandflaschen auf der Insel Krk zurückzugeben, scheint nicht so einfach zu sein!
In unserem Reiseführer steht unter der Rubrik ‘Einkaufen’ als Tipp: Wenn Sie Getränke in Pfandflaschen kaufen, müssen Sie den Bon als Quittung bewahren, denn Flaschen werden, anders als bei uns, nur dort zurückgenommen, wo sie gekauft wurden!
Nun schrieb uns eine unserer Leserinnen:
(…) Über eine Aktion müssen wir jedoch noch immer schmunzeln. Die Rücknahme des Leergutes gestaltete sich als seeeehr kompliziert und stimmte mit den Angaben in Ihrem Reiseführer nicht überein. Wir waren im Ort Malinska. In den beiden Märkten Plodine und Trgovina wurden die Pfandflaschen nicht zurückgenommen. Auch mit den vorgelegten Bons bekamen wir das Geld nicht zurück. Nach einigem hin und her im Markt, mehrere Angestellte mussten befragt werden, bekamen wir einen Zettel mit einer Adresse in die Hand gedrückt. Dort sollten wir hinfahren (Komunalni Centar – Malinska Dubasnica). Wir ordentliche Deutsche haben das auch getan. Erst waren wir an einer falschen Stelle. Es war eine Art Verwaltungsgebäude (Schule?) – Dann haben wir den richtigen Ort gefunden. Auf einem Schrottplatz hat man unsere Flaschen sorgfältig sortiert und uns wieder einen Zettel in die Hand gedrückt – es war der Pfandbon. Damit sollten wir dann zum Supermarkt Trgovina mitten im Ort fahren und uns das Geld auszahlen lassen. Wir haben uns über diese zeitaufwendigen Aktion kaputtgelacht und sie unter „Erfahrung“ abgehakt. Einzig das Pfand für Bierkästen kamen wir mit unserem Bon zurückerstattet.
Natürlich haben auch wir über die Erfahrungen der Leserin gestaunt, denn hier scheint etwas ordentlich schief gelaufen zu sein! Die Bestimmungen in ganz Kroatien, damit auch auf den kroatischen Inseln, sind folgendermaßen:
Für alle PET-Flaschen und Dosen, Glas-Bierflaschen, Milch und die 5-Liter Wasserflaschen, sowie Wein- und Schnapsflaschen erhält man bezahltes Pfand wieder zurück. Allerdings nur in den Läden, in denen man sie gekauft hat und gegen Vorlage des Kaufbons.
In vielen Supermärkte, z.B. bei einigen Billa- oder Plodine-Märkten, gibt es im Laden neben einer Tür einen Klingelknopf, den man drückt. Dort nimmt ein Mitarbeiter Flaschen an, händigt im Gegenzug einen neuen Bon aus, den man dann an der Kasse abgibt. Gibt es so eine Rücknahmestation nicht, wie z.B. bei Lidl, fragt man eine VerkäuferIn oder die KassiererIn. Kaufland hat in den meisten Geschäften ein separates Häuschen zum Eintausch. Bei Plodine gibt es manchmal vor dem eigentlichen Einkaufsbereich einen Automaten, an dem man Kästen zurückgeben kann. Doch alles immer nur, wenn man den Einkaufsbon hat und damit beweisen kann, dass man den Kasten (die Flaschen) in diesem Geschäft gekauft hat.
Aber Achtung! Kleineren Läden, die eine bestimmte Verkaufsfläche unterschreiten, nehmen nichts zurück, nicht einmal im Tausch! Sie scheinen dazu auch nicht verpflichtet zu sein, weil sie keine entsprechende Lagerfläche zur Verfügung haben.
Doch tatsächlich gibt es auch in größeren Märkten hin- und wieder Problem mit der Rücknahme von Leergut. Einen leeren Kasten gegen einen vollen umtauschen ist zwar nie ein Problem, aber das Leergut abgeben und Geld zurückbekommen, kann schon mal schwierig sein. Vielleicht stellen sich manche VerkäuferInnen in der Hoffnung dumm, dass der Kunde das Leergut dann da lässt …
Wer reist, vor allem wenn er sich in südliche oder ehemalige Ostblockländer begibt, muss damit rechnen, dass nicht alles so geht, wie er das bei uns gewöhnt ist. Dann nimmt man das am besten mit Humor – so wie unsere Leserin es getan hat.