Mara Laue lebt am Niederrhein und ist seit 2005 hauptberuflich Schriftstellerin. Neben dem Schreiben malt und zeichnet sie und spiele auch Flöte.
Als Kind war sie eine leidenschaftliche Leseratte. Damals gab es noch die ‚literarische Geschlechtertrennung‘. Heißt, die Helden waren immer Jungs und Männer, die Mädchen und Frauen allenfalls schmückendes Beiwerk oder noch schlimmer, der Klotz am Bein des Helden. Als sie die Nase voll hatte von solchen Klischees, hat sie selbst eine Geschichte mit weiblicher Hauptperson geschrieben, so wie sie ihr gefiel – damals war sie zwölf Jahre alt.
„Dieses Prinzip habe ich bis heute beibehalten“, erzählt Mara Laue. „Abgesehen von Auftragsarbeiten, bei denen ich mich nach den Vorgaben des Verlages richten muss, schreibe ich nur die Romane und Storys, die ich mir als Leserin wünsche; unabhängig von Klischees und Mainstream.“
Ihr Arbeitstag hat acht Stunden, manchmal auch mehr. In diesem Sinne lebt sie also einen ganz normalen Berufsalltag. Für hauptberufliche Autoren, die von den Verlagen vorgegebene Abgabetermine einhalten müssen, ist ein kontinuierliches Arbeiten Pflicht.
„Vom Inhalt her“, erklärt Mara Laue, „variiert meine Arbeitsweise. Manche Romane oder Storys beginne ich spontan und aus dem Bauch heraus, andere, die von den Verlagen „bestellt“ sind, mit der Ausarbeitung des Exposés. Wieder andere entstehen als vage Idee, die im Laufe des „Brütens“ darüber immer konkretere Gestalt annimmt. Grundsätzlich bin ich aber ‚Puzzleschreiberin‘, das heißt ich schreibe nicht der Reihe nach von Anfang bis Ende, sondern arbeite an der Szenen oder Teilszenen, für die ich gerade eine Idee habe und fülle die Lücken dazwischen später. Wenn ein Exposé vorliegt, orientiere ich mich aber weitgehend daran, dann ‚puzzlet‘ es nicht so sehr wie bei spontanen Inspirationen.“
Am liebsten arbeitet sie nachts. Ab circa 21 Uhr beginnt ihr Hauptarbeitsblock, der meistens bis drei Uhr morgens dauert.
Wichtig sind ihr Toleranz und Respekt gegenüber allen Menschen, egal woher sie kommen, welchem Volk sie angehören oder was für eine Religion sie haben. Dazu gehört natürlich auch die Gleichberechtigung der Geschlechter. Diese Themen finden sich mal mehr, mal weniger intensiv in fast allen ihren Romanen, und dafür setzt sie sich auch ehrenamtlich ein.
Auch wie Menschen sich trotz widriger Lebensumstände oder gravierender Lebensbrüche behaupten bzw. ihr Leben wieder auf die Reihe bringen, spielt immer eine große Rolle in ihren Geschichten. Damit verbunden ist die Botschaft, dass man niemals aufgeben darf. Wer wagt, gewinnt zwar nicht immer, hat aber die Chance dazu. Wer eine Chance gar nicht erst ergreift, verliert definitiv. Das ist auch Mara Laues persönliches Lebensmotto.