Von Krieg und Liebe und einem Gerichtstag in Grassau

Geschichten zur Geschichte Grassaus – ein Streifzug durch neun Jahrhunderte.

Anthologie – herausgegeben von Angeline Bauer

Zuerst war da eine Kirche – und nein, sie ist nicht vom Himmel gefallen. Menschen haben sie gebaut, die in Siedlungen lebten, die sie Reifing, Hindling und Grafing nannten. Etwa in ihrer Mitte sollte ihre Kirche stehen, erreichbar für sie alle. Erst viel später gesellten sich Hütten und Höfe zur Kirche und wurde aus dem Flecken in der Grazzowe, wie das Achental einst hieß, der Ort Grazzowe, der sich heute Grassau nennt. Das ist geschichtlich belegt. Aber Geschichte wird erst lebendig, wenn man über sie Geschichten erzählt. Wenn man den Menschen die vor uns gelebt und gewirkt haben Namen gibt, von ihren Ängsten und Nöten, ihrer Hoffnung, ihrer Liebe, ihren Kriegen und dem Mut erzählt, mit dem sie ihr Schicksal in die Hand nahmen.

Sieben Autoren gehen in diesem Kurzgeschichtenband auf eine Zeitreise durch neun Jahrhunderte in Grassau. So oder so ähnlich könnte es in vergangenen Zeiten gewesen sein … wer weiß das schon so genau.

Die Geschichten:

1150 Angeline Bauer – Nur immer dem Lauf der Achen folgen
1250 Angeline Bauer – Sahras Flucht
1350 Melanie Sondershaus – Der Verurteilte
1494 Helge Streit – Gerichtstag
1504 Helge Streit – Von Hellebarden und Kometen
1634 Sandra Altmann – Kreuztage
1650 Helge Streit – Mondnacht
1693 Michael Lichtwarck – Mattis Strick
1727 Melanie Sondershaus – Kirchturmbrand
1741 Angeline Bauer – Krieg und Liebe
1820 Angeline Bauer – Die Bärin
1870 Corinna Huber – Und der Kuckuck hat gerufen
1978 Melanie Sondershaus – Tagebuch einer jungen Arbeiterin Bei Körting
2025 Heidi Lackner – Seilschaft am Zwölferturm

Leseprobe:
Als sie stehen blieben, um Atem zu schöpfen, hob Urban den Kopf und lauschte in die Stille. Er fühlte, dass etwas anders war. Etwas verfolgte sie plötzlich. Kein Mensch. Ein Mensch wäre lauter. Man würde das Knacken von Ästen unter den Stiefeln hören und das Keuchen von der Anstrengung. Es musste ein Tier sein, das durch Zitas Schmerzensschreie auf sie aufmerksam geworden war oder das Blut aus ihrer Wunde witterte.
Sie ließen Zita sich setzen und lehnten sie gegen einen Baum. Urban sah nach oben. Sie hatten sehr viel Zeit verloren. Inzwischen war es fast dunkel geworden, zu dunkel für sie, die das Tal nicht kannten und sich verlaufen hatten. Die Wipfel der Bäume, darüber der aufgehende Mond. Wolkenfetzen schoben sich davor, immer dichter wurden sie. Und kein Licht einer menschlichen Behausung weit und breit. Dafür dieses Wesen irgendwo zwischen den Bäumen, das sie verfolgte und wie ein Schatten an ihnen klebte.

E-Book ISBN: 978-3-946280-80-4 / Buch ISBN: 978-3-946280-79-8 / Asin: B0F5YLQKWL

Preis Buch 12,99 € /  E-Book 4,99 € / Buchseiten 260

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