Raubkopien lesen heißt Bücherklau

Leider müssen Autoren immer wieder feststellen, dass ihre Bücher als Raubkopien auf diversen Internetplattformen gelistet sind. Dort werden sie von sogenannten Piraten für Centbeträge verkauft. Heißt, ein paar Leute lassen es sich auf ihre Kosten gut. Wieso arbeiten, wenn man auch ohne sich anzustrengen in der Sonne liegen kann?
Leider gestaltet sich die Verfolgung solcher Banden sehr schwer. Registriert sind sie z.B. in Afrika, der Server ist irgendwo in Osteuropa, Amerika oder der Karibik. Deutsche Ermittlungsbehörden sehen sich deshalb nicht imstande und haben vermutlich auch kein Interesse, diese Typen zu verfolgen. Da hilft nur eins, den Lesern klar zu machen, dass sie Verbrecher unterstützen und selbst zu Dieben werden, wenn sie sich Bücher über solche Plattformen verschaffen.
Doch nicht allen ist bewusst, dass Sie Raubkopien lesen oder anhören. Dazu erzählt Petra Schier, erfolgreiche Autorin von Liebesromanen, folgendes:

Neulich bei einer Lesung sprach mich eine begeisterte Leserin und Hörerin meiner Hörbücher an, ob es von allen meinen Adelina-Romanen auch Hörbücher gäbe. Sie hatte sich das Hörbuch zu Band 1 bei mir gekauft. Ich sagte: “Ja, klar!”
Die Leserin: “Aber bei YouTube konnte ich die nicht finden. Kann man die wirklich herunterladen?”
Ich: “Bei YouTube natürlich nicht, aber bei iTunes, Audible und in vielen anderen Online-Shops.”
Nach einigen weiteren Worten wurde mir klar: Die Dame war sich überhaupt nicht bewusst, dass Hörbücher, die z.B. bei YouTube auftauchen (oder in anderen kostenlosen Portalen) raubkopiert sind und wir Autoren keinen Cent sehen, wenn man dort etwas herunterlädt bzw. anhört/streamt. Vor allem dann nicht, wenn Werbung dazwischengeschaltet ist.
Es liegt also nicht einmal nur am fehlenden Unrechtsbewusstsein, dass so viele nur kostenlos abgreifen wollen. Sie WISSEN schlichtweg gar nicht, dass sie uns Autoren damit schaden, sondern gehen davon aus, dass wir selbst dafür sorgen, dass unsere Werke überall online verfügbar sind.
Ganz nebenbei muss einem bewusst sein, dass man Gefahr läuft, sich mit dem Herunterladen von Raubkopien einen Trojaner einzufangen. Hierzu mehr auf dieser Internetseite:
https://torrentfreak.com/pirate-bay-clone-offloads-banking-trojan-via-wordpress-blogs-150401/

Autoren müssen hart arbeiten für ihre Brötchen. Fett in der Sonne liegen, wie solche Piraten, ist bei den sechs oder acht Prozent Honorar pro Buch leider nicht drin.
Inzwischen gibt es Anti-Piracy-Agenturen, mit denen manche Verlage zusammenarbeiten. Wie viel es bringt, wird sich zeigen.

 

Karibik 08
Stopp! Raubkopien lesen heißt Bücherklau