Als typisch südamerikanisches Land ist Paraguay vor allem für seine einzigartigen Naturräume und die quirlige, durch die Kolonialzeit vor allem spanisch geprägte Hauptstadt Asunción bekannt. Wer den Ballungsraum im Südosten jedoch verlässt und durch den weitläufigen Gran Chaco reist, wird immer wieder auf deutschsprachige Schilder, Geschäfte und sogar Ortsnamen stoßen. Dahinter verbergen sich ungewöhnliche Auswanderergeschichten, die die Region erst zu dem machten, was sie heute ist.
Zu Besuch bei Rinderherden und Weinköniginnen
Der Gran Chaco, die ausgedehnte Trockensavanne in der nur dünn besiedelten Nordwesthälfte Paraguays, wurde von den Ureinwohnern ursprünglich nur spärlich genutzt. Erst vor etwa hundert Jahren siedelten sich hier Menschen in größerer Zahl an. Dabei handelte es sich vornehmlich um Wolgadeutsche und um aus Kanada kommende deutschsprachige Mennoniten, die das Land erstmals urbar machten. Neben dem Anbau von Baumwolle und Gemüse haben die deutschstämmigen Bauern vor allem auf Rinderzucht gesetzt, sodass heute beeindruckend große Herden die Landschaft prägen. Auch aus der paraguayischen Küche ist das hochwertige Rindfleisch aus dem Gran Chaco nicht mehr wegzudenken. Nördlich von Asunción ließen sich dagegen etwa zur selben Zeit badische Auswanderer nieder, die aus ihrer alten Heimat den Weinbau, aber auch die traditionellen Feste und die Wahl von Weinköniginnen mitbrachten. Bei den Weinfesten werden Besucher aus Deutschland ebenso herzlich willkommen geheißen wie bei den Rodeos im Gran Chaco, und auch die Verständigung ist kein Problem – neben der Amtssprache Spanisch und der Verkehrssprache Guaranì wird hier selbst in Schulen und Behörden noch Deutsch gesprochen.
Neue Heimat in Paraguay
Da in den deutschen Kolonien auch noch viele liebenswerte Traditionen gepflegt werden, die in Europa schon fast vergessen sind, zählt Paraguay in Südamerika zu den beliebtesten Zielen für deutsche Auswanderer. Zudem ist die Einwanderung in Paraguay denkbar einfach, denn für eine Aufenthaltsgenehmigung genügen der Reisepass, ein polizeiliches Führungszeugnis und ein Gesundheitszeugnis. Außerdem ist eine Bankgarantie in Höhe von $ 5000 notwendig.
Das Paraguay-Portal gibt allerdings zu bedenken, dass trotz der stabilen politischen Lage in Paraguay kein europäischer Lebensstandard erwartet werden darf und auch die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt nicht allzu günstig sind. Durch die vergleichsweise niedrigen Lebenshaltungskosten eignet sich ein Häuschen in einer der deutschen Kolonien aber durchaus als Altersruhesitz.
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