In München entdeckt – das Türkentor

Wer das ‚Brandhorst-Museum‘ in München besucht, sollte nicht versäumen, einmal um das Gebäude herumzugehen. tuerkentor-muenchen Nicht nur, weil es sehr interessant gestaltet ist, sondern weil sich dahinter ‚Münchens kleinstes öffentliches Museum‘ befindet – das sogenannte Türkentor.

Einst war es Zugang zu einer in den 1820er Jahren errichteten Kaserne des Königlich Bayerischen Infanterie-Leibregiments. Sie wurde als ‚Türkenkaserne‘ bezeichnet, weil sie an der Türkenstraße lag. Der Straßenname wiederum geht auf den sogenannten Türkengraben zurück, der anfangs des 18. Jahrhunderts angeblich von türkischen Kriegsgefangenen aus der Zeit der Türkenkriege ausgehoben wurde. Er sollte dem Nordmünchner Kanalsystem angeschlossen werden, um die Kurfürstliche Münchner Residenz mit Schloss Schleißheim zu verbinden.

Die Kaserne fiel den Bombenangriffen des 2. Weltkriegs zum Opfer, nur das ‚Türkentor‘ blieb erhalten. Zwischen 2008 und 2010 wurde es saniert und, wie man gut sehen kann, größtenteils neu ummantelt. Nur die klassizistische Straßenfassade erstrahlt wieder im ursprünglichen Glanz.

Doch nicht das Äußere des Tores granitkugel-tuerkentor-muenchenist das eigentlich Sehenswerte, vielmehr die Skulptur ‚Large Red Sphere‘ des amerikanischen Künstlers Walter De Maria , die sich im Inneren verbirgt. Die Udo und Anette Brandhorst Stiftung hatte die 25 Tonnen schwere rot-glänzende Granitkugel mit einem Durchmesser von 260 Zentimetern im Jahr 2006 erworben und das Tor als Ausstellungsraum für das moderne Kunstwerk umgestaltet. Die Gegensätzlichkeit des kubischen, historischen Gebäudes mit seinen Säulen und der runden, hochglänzenden Granitskulptur schaffen eine starke physische Präsenz.

Der Eintritt ins ‚Türkentor‘ ist kostenlos. Geöffnet ist es täglich außer Montag.

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Mehr über das Türkentor und die Öffnungszeiten