Blog by arp

So sollte das ideale Autorenfoto aussehen

Es gibt Autoren, die der Bitte des Verlages, ein Foto von sich für Werbezwecke zur Verfügung zu stelle, nicht nachkommen wollen. Man findet sich nicht schön genug, man möchte dann doch lieber anonym bleiben, man findet, dass das Gesicht eines ‚echten‘ Schriftstellers nichts mit seiner Arbeit zu tun hat und empört sich über ein so profanes Ansinnen.

Sich in der heutigen Zeit dem entziehen zu wollen ist nicht besonders schlau. Leser wollen sich ein Bild von ihrem Lieblingsautor machen – auch wenn ein Foto natürlich immer nur Äußerlichkeiten zeigen kann – und Autoren sollten jede Möglichkeit aufgreifen, ein wenig Werbung für sich und ihr Werk zu bekommen. Denn Werbung ist mehr als dünn gesät im Verlagswesen.

Also ergreifen Sie die Chance und lassen Sie sich fotografieren! Am besten von einem Profi. Dabei muss die Aufnahme nicht zwingend eine Studioaufnahme sein. Freiberufliche Fotografen nehmen ihr Modell auch gerne mit nach draußen. Werden Sie von einem Profi fotografiert, müssen Sie sich allerdings das oder die Fotos zur Veröffentlichung freigeben lassen.

Für das Foto im Buch oder das Plakat zur Lesung schicken Sie dem Verlag aber keine Ganzkörperaufnahme, sondern ein Portrait, und am besten eines in Quer- und eines in Hochformat. So hat der Verlag je nach Bedarf die Auswahl.

Ein oft gemachter Fehler: Man lässt sich in der allseits bekannte (vermeintlichen) Denkerpose ablichten! Heißt, der Autor sitzt am Schreibtisch, stützt den Ellenbogen auf und dann sein Kinn in die Hand. Dabei wird das halbe Gesicht verdeckt und ist die Wange verschoben. Wenn ein aufgestütztes Foto, dann muss unbedingt darauf geachtet werden, dass das Gesicht frei bleibt und es keine unschönen Falten gibt.

Ebenfalls ein No-Go ist der Schnappschuss aus dem letzten Urlaub oder von der letzten Lesung oder Handyfotos mit niedriger Auflösung.

Vielleicht kennen Sie aber auch jemanden aus Ihrem Umfeld, der Sie fotografieren kann? Dabei sollte folgendes beachtet werden.

  • Da Autorenfotos zur Veröffentlichung taugen müssen, sollten Sie mit einer hohen Auflösung fotografiert und dann auch weitergegeben werden. JPEG-Dateien in 2 Megabytes bei 300 dpi sind Standard.
  • Ein ruhiger Hintergrund in einer angenehmen Farbe oder neutral in Schwarz, Grau oder Weiß gehalten ist wichtig. Schön ist auch ein verschwommener Hintergrund, der nur noch als Farbenspiel wahrgenommen werden kann.

    Autorin Angelika Lauriel vor einem ruhigen Hintergrund
  • Die Kleidung sollte dezent sein und mit der Hintergrundfarbe harmonieren. Hautflecken mit Puder abdecken, denn sie fallen auf Fotos viel mehr auf, als in Natura!
  • Am besten sind Fotos, die bei Tageslicht aber nicht in der grellen Sonne aufgenommen werden.
  • Muss aber doch eingeblitzt werden, muss man darauf achten, dass es keine Blitzschatten gibt. Das erreicht man, indem man von der Seite an die Decke blizt und/oder das Modell in genügend großem Abstand zum Hintergrund platziert.
  • Da sich in Brillengläsern der Blitz spiegelt, muss gerade auch bei Brillenträgern von der Seite geblitzt werden.
  • Zwar sollten Sie nicht verbissen und ärgerlich dreinschauen, aber Sie müssen nicht zwingend lachen. Im Gegenteil: Beim Lachen verziehen wir oft den Mund, schließen die Augen und haben Falten. Ein freundlicher Blick, ein kleines Lächeln genügen.
  • Sagen Sie dem Fotografen, von welcher Seite Sie sich am liebsten sehen – besser noch, lassen Sie sich von allen Seiten in verschiedenen Posen fotografieren, um dann das Foto auszusuchen, auf dem Sie sympathisch und offen wirken.
  • Entscheiden Sie nicht alleine. Fragen Sie einige Leute aus Ihrem Umfeld, welches Foto ihnen am besten gefällt und vertrauen Sie auch dem Urteil Ihres Fotografen, der vermutlich einen besseren Blick für das perfekte Foto hat, als Sie selbst.

Sie schreiben zusätzlich noch unter einem Pseudonym und benötigen für beide Namen ein Bild? Kein Problem, und Sie müssen auch nicht mit Perücken arbeiten und sich verkleiden! Erstens sind die Leser von AB vermutlich nicht auch die Leser von XY. Zweitens kann schon das Gesicht von rechts oder links fotografiert, eine etwas andere Frisur, die Brille auf oder abgenommen oder ein Hut aufgesetzt einen großen Unterschied machen.

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Mara Laue hat sich für ein Foto mit Hut entschieden

Unter Umständen kann aber auch ein ‚inszeniertes‘ Foto gefragt sein – z.B. für eine Lesung in der ‚Künstler-Fabrik‘ oder für eine Lesung in einem Kindergarten. Dann sollte das thematisch erkennbar sein. Die Kinder sitzen in einem Kreis um Sie herum, Sie selbst bilden dabei den Mittelpunkt des Bildes. Oder Sie sind vor einer entsprechenden Kulisse oder mit einer entsprechenden Requisite abgebildet.

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Dieses Foto entstand für eine Lesung in einem Puppentheater

Wenn Sie all das beachten, bekommen Sie ganz sicher ein schönes Autorenfoto, über das sich Verlag und Leser freuen.

Freundschaft im Märchen – Märchenforum

In der Frühlingsausgabe der Zeitschrift ‚Märchenforum‘ hat sich die Redaktion dem Thema ‘Freundschaft’ gewidmet. MärchenforscherInnen, MärchenerzählerInnen und AutorInnen stellen Märchen aus aller Welt vor und erörtern ihre Gedanken dazu.

Auch von mir können Sie in dieser Ausgab wieder einen Beitrag lesen. Titel: ‚Freundschaft in der Krise – Was wir von Märchenhelden lernen können‘. Das Märchen, das ich psychologisch deute, trägt den Titel ‚Von zwei Freunden, die sich bekriegten‘ und stammt aus Grönland.

Die Zeitschrift ‚Märchenforum‘ erscheint mit vier Ausgaben jährlich und wird von der Mutabor Märchenstiftung in der Schweiz verlegt.

Hier können Sie sich über das Verlagsprogramm informieren:

Mutabor Märchenstiftung

Hier kommen Sie direkt zum Frühjahrsheft:

Märchenforum – Frühlingsausgabe

Mutabor Märchenstiftung / ISSN: 1662-0666 / Heft 73 / 8,50 € / CHF 10.-

Mehr zum Thema Freundschaft und weiteren Themen, die für die Entwicklung eines Kindes relevant sind, finden Sie auch in ‚Heilende Märchen – Geschichten, die Kinder stark machen‘, ein Longseller, der im Südwest Verlag erschienen ist.

Heilende Märchen

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Heildende Märchen – Geschichten, die Kinder stark machen

Angeline Bauer / Südwest Verlag / ISBN: 978-3-517-09255-3

Liebeskummer – Wie Sie schon bald wieder lachen lernen

Liebeskummer! Der Mensch, den wir am meisten lieben, verlässt uns, und wir können nichts dagegen tun! Das kommt einem Weltuntergang gleich. Was uns wertvoll und wichtig erscheint – Sicherheit, Geborgenheit, Wärme, Vertrauen, Zukunftspläne und Gewohnheiten, die uns mit dem Partner verbinden – all das ist uns von einem Moment auf den anderen genommen geworden. Unser Leben bricht zusammen wie ein Kartenhaus, der Schmerz zerreißt uns schier, und je mehr wir uns auf den Anderen ausgerichtet haben, desto tiefer stürzen wir dabei. Es ist eine Katastrophe von so enormem Ausmaß, dass viele Menschen im ersten Moment glauben, sie nicht überleben zu können.

Tatsächlich ist es oft ein weiter, schmerzvoller Weg, die Trauer um den verlorenen Partner zu bewältigen. Ein Weg, der von Angst, Schuldgefühlen, Selbstzweifel, Wut und Hoffnungslosigkeit begleitet wird. Ein Weg durch ein dunkles Tal, der aber zurück ans Licht führen muss, wenn der Betroffene wieder ein normales, glückliches Leben führen will.

Den Ratgeber, der mit großem Erfolg im Verlag Heinrich Hugendubel in der Reihe ‘Pick up’ erschienen, inzwischen aber vergriffen ist, habe wir neu aufgelegt.

Das hält er für Sie bereit:

  • Praktischen Tipps für die erste Zeit, in der der Schock noch so tief sitzt, dass man oft keinen Ausweg mehr sieht
  • Anleitung zur Schreibtherapie, Imaginationen, Rituale und Meditationen, die Ihnen dabei helfen können, wieder zu sich zu finden und neue Zukunftsperspektiven zu entwickeln
  • Affirmationen, die das Selbstbewusstsein stärken

Kleine Inof zu mir als Autorin: Ich leitete nach Abschluss verschiedener Ausbildungen zur Erwachsenenbildnerin neben meiner Autorentätigkeit viele Jahre eine Praxis für Psychologische Beratung, in der ich Techniken der Imaginationstherapie anwandte. Die Imaginationstherapie stützt sich auf Symbolik, Mythologie, Märcheninhalte und Traumdeutung. Als Sachbuchautorin beschäftigte ich vor allem mit den Themenbereichen Psychologie im Märchen, Heilkräuter und Gesundheit.

Seit meinem Umzug nach Süddeutschland arbeite ich wieder vermehrt als Autorin, schreibe u.a. auch Artikel für eine Fachzeitschrift zur Märchentherapie und halte nebenbei Seminare und Vorträge.

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Buch ISBN: 978-3-946280-47-7  –  224 Seiten / Preis 8,99 €
E-Book ISBN: 978-3-946280-46-0  –  Preis 4, 99 €
ASIN: B06WW9FX81

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Radwandern – Praktische Tipps

Radwandern, praktische Tipps für eine gelungene Reise auf zwei Rädern – so der Titel des Radreise-Ratgebers, den wir brandneu veröffentlicht haben.

Seit vielen Jahren bin ich leidenschaftliche Radreisende. Mindestens einmal im Jahr begebe ich mich zusammen mit Mann und Hund auf eine lange Tour. Wir sind den Inn-Radweg von den Schweizer Alpen über Österreich bis Passau geradelt, waren mit dem Rad in Venedig, haben den Balaton umrundet und die Niederlande durchquert, und natürlich sind wir immer wieder an deutschen Flüssen und Seen unterwegs. So haben wir nicht nur viel gesehen, sondern auch eine Menge Erfahrungen gesammelt.

In ‘Radwandern – Praktische Tipps für eine gelungene Reise auf zwei Rädern’ gebe ich zu allen wichtigen Fragen rund ums Reisen per Fahrrad Tipps und Anregungen. Das richtige Material, die Routenplanung und die manchmal schwierige Herausforderung der An- und Heimreise werden thematisiert, sowie Fragen zu Hotelbuchungen, Camping und anderen praktischen Vorkehrungen, die getroffen werden müssen, um einen gelungenen Urlaub auf dem Rad verbringen zu können. Dazu kommt ein Sonderteil ‚Radreisen mit Hund‘.

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Dieser Ratgeber hilft, eine Radreise zu zweit, in der Gruppe oder mit Kind bestmöglich vorzubereiten

 

Inhaltsverzeichnis:

Erste Überlegungen
Alleine unterwegs
Zu zweit unterwegs
Gruppenreisen mit einem Veranstalter
Selbstorganisierte Gruppenreisen
Familien mit Kind
So muss ein Transportanhänger für Ihr Kind ausgestattet sein
Das Rad und alles was dazugehört
Rad, Sattel und Inspektion
Unterwegs mit dem E-Bike
Die optimale Gepäckausstattung für Ihre Radreise
Reisevorbereitungen
Die beste Reisezeit
Training und Ausdauer
Die Route planen
Stadtbesichtigungen und Sightseeing
Das klassische Kartenmaterial auf Papier
Digitales Kartenmaterial
Übernachtung mit dem Zelt
Zimmer mieten
An- und Abreise organisieren
Das Rad mit dem Auto transportieren
An- oder Heimreise mit der Bahn
An- oder Heimreise mit dem Bus
Fahrrad als Fluggepäck
Die angemessene Kleidung
Schuhe, Helm und Brille
Freundlich unterwegs
Was ist erlaubt, was nicht – Verkehrsregeln
Tipps und Tricks beim Rad fahren
Fotografieren und filmen unterwegs
Checkliste für Ihre Radtour
Erste Hilfe bei Verletzungen
Telefonnummern und Adressen für Notfälle
Sonderteil – Radreisen mit Hund

 

E-Book – ISBN: 978-3-946280-43-9 – Preis 4,99 €
ASIN: B06WV9HCG4

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Gebundenes Buch – ISBN: 978-3-946280-45-3 – Preis 9,99 €

Krk – ein Fotostreifzug

Unserem neu überarbeiteten Reiseführer ‘Krk – Der praktische Reiseführer für Ihren Inseltrip ‘ habe ich jetzt einen Link zu einem Fotostreifzug quer über diese wunderschöne Insel beigefügt. Diesen Link will ich auch den Besuchern meiner Homepage nicht vorenthalten.

Hier ist er: Fotostreifzug Krk einfach anklicken und genießen.

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ISBN: E-Book 978-3-946280-12-5 / ASIN: E-Book B017WDI53G

ISBN: Taschenbuch 978-3-946280-17-0

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München – Städtetrip by arp

München ist wahrlich eine Reise wert – und nun gibt es auch einen Reiseführer aus unserem Verlag , der Sie bei Ihrem Besuch dieser wunderbaren Stadt begleiten kann!

>Weltstadt mit Herz< – das ist nicht nur so ein Slogan. Obwohl in München eineinhalb Millionen Menschen leben, wird Gemütlichkeit immer noch großgeschrieben, und obwohl jeder vierte Münchner ausländische Wurzeln hat, funktioniert das Zusammensein. Was Kriminalität betrifft, gilt München als sicherste Großstadt Deutschlands und zählt gleichzeitig zu den bedeutendsten Finanzzentren weltweit. Daneben hat die Stadt auch noch eine ganze Menge mehr als nur das Oktoberfest zu bieten! Die drittgrößte Oper der Welt, das Deutsche Museum, das als größtes naturwissenschaftlich-technisches Museum weltweit gilt, großartige Schlösser und viele andere Sehenswürdigkeiten.

Mit diesem Reiseführer wird es Ihnen leichtfallen, sich auf Ihrem Kurztrip in München zurechtzufinden. Der Altstadt-Rundgang, den wir für Sie zusammengestellt haben, bringt Sie in logischer Reihenfolge zu den angesagten Sehenswürdigkeiten. Viele Tipps und die wichtigsten Adressen, Links und Telefonnummern ersparen Ihnen in der Vorbereitungsphase Ihres Städtetrips mühevolles Recherchieren. Besondere Museen und Festivals finden ebenso Erwähnung wie z.B. Parkmöglichkeiten, regionale Spezialitäten, Hinweise für Rollstuhlfahrer, Camper oder Hundebesitzer.

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Um Sie schon einmal auf die Bayrische Landeshauptstadt einzustimmen, haben wir einen einen Foto-Rundgang für Sie zusammengestellt. Um die Fotos zu sehen, klicken Sie hier:

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ISBN E-Book: 978-3-946280-29-3 / Preis: 4, 99 €

ASIN: B01NH9HJPM (E-Book bei Amazon)

ISBN Buch: 978-3-946280-28-6 / Preis: 8,99 €

Bilderbogen München ansehen

Der Innradweg auf zwei Rädern und vier Beinen

Unsere Neuerscheinung im Januar – Der Innradweg auf zwei Rädern und vier Pfoten. Ein heiterer Erlebnisbericht, verfasst aus der Sicht eines Hundes.

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Der Innradweg auf zwei Rädern und vier Pfoten

Obwohl der Text sich auf den Inn-Radweg bezieht, gibt er ganz allgemein Tipps für Radfahrer, die allein oder in Begleitung ihres Vierbeiners das wundervolle Abenteuer einer Radwanderung wagen wollen. Das E-Book ersetzt keinen Reiseführer mit Kartenmaterial, doch es stimmt sie mit Humor auf Ihren Rad-Urlaub ein und hilft denen, die noch nie auf einer Radreise waren, bei ihrer Entscheidung für oder gegen so einen Trip. Es werden die Strecke des Innradwegs und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten beschrieben, so können Sie sich schon vorab im Internet informieren und herausfinden, wo Sie Stopps einlegen wollen. Vor allem aber soll dieses kleine Büchlein den Lesern Spaß bringen und Mut zum Radwandern machen!

Leseprobe

An diesem Tag waren meine Menschen ziemlich tapfer. Der Regen, die Kälte, die schwierige Strecke – und bei all dem sind sie statt der geplanten 46 auch noch 64 Kilometer geradelt! Mich hatten sie mal wieder in den Anhänger verbannt, bei dem Schweinewetter war es mir allerdings ganz recht.

Das mit den 64 Kilometern kam so: Angeline hatte Übernachtung in Ried geplant, allerdings kein Zimmer vorbestellt. René wollte dann aber unbedingt noch bis Landeck fahren. Sie sagte: „Warum? Wenn wir morgen früh loskommen, sind wir schon gegen zehn, spätestens elf Uhr in Landeck. Da kannst Du dann gleich den Zug nehmen, um das Auto nachzuholen, und in ein paar Stunden bist du zurück.“

Er entgegnete: „Wer weiß, vielleicht regnet es morgen immer noch, dann bin ich durchnässt, wenn wir ankommen, und ich muss duschen und andere Sachen anziehen, bevor ich wegkomme. Mir ist es lieber, ich kann mich gleich nach dem Aufstehen gemütlich zum Bus trollen.“

Sie: „Aber ich bin müde, ich kann jetzt nicht noch mal achtzehn Kilometer fahren.“

Er: „Das schaffst du schon!“ Punkt und aus.

Ich habe ihn angesehen, ich habe sie angesehen und an die Leute von gestern gedacht. Angeline war schließlich fix und fertig, und ich war auch reif für `ne Dose! Ist René etwa derselbe Macho wie der Typ von gestern?

Mir fiel wieder ein, wie sie sich zu Hause alles so romantisch ausgemalt hatten: Reisen wie zu Goethes Zeiten! Die Landschaft, zum Greifen nah, zieht gemächlich an Dir vorüber. Du riechst das Gras, die Blumen, den Fluss, du spürst das Wetter ‚hautnah‘ (!!!), und mehr als 50 oder auch mal 60 Kilometer pro Tag schaffst du nicht … Hab ja gleich gewusst, dass die Wirklichkeit etwas weniger blumig aussehen würde.

Angeline hat sich überreden lassen weiterzufahren und ist uns unter Murren gefolgt. „Frauen fügen sich, weil sie sonst befürchten müssen, Zicke genannt zu werden“, hat sie René angemosert.

„Quatsch“, blaffte er zurück.

„Kein Quatsch! Wenn wir Frauen streiten, heißt es immer gleich ‚Zickenkrieg‘. Männer die streiten, haben natürlich eine ernsthafte Auseinandersetzung.“

Angeline war sauer, hatte aber versucht, sich das nicht anmerken zu lassen. René hatte ein schlechtes Gewissen, hatte ebenfalls versucht, sich das nicht anmerken zu lassen. Und ich lief daneben her und versuchte so zu tun, als ob nichts wäre. Für mich ist das echt schwer, wenn die streiten. Zwar öffnen sie mir auf jeden Fall immer eine Dose, egal wie sauer sie aufeinander sind, aber als harmonieliebender Familienhund will man schließlich, dass alle glücklich und zufrieden sind.

Wenigstens mussten wir in Landeck nicht lange nach einem Gasthaus suchen, denn das hatte Angeline wiederum vorbestellt. Allerdings waren wir ja jetzt einen Tag zu früh dran! Doch denen im Gasthaus war es recht, dass wir zwei Nächte bleiben wollten, die hatten freie Zimmer genug.

Während Angeline auspackte und mich mit Futter versorgte, ging René schon mal zur Touristeninfo, um sich zu erkundigen, wo morgen der Postbus starten würde, von dem er im Internet gelesen hatte, dass er etwa stündlich fährt. Aber von wegen stündlich! Von so einem Bus wusste hier niemand. Es gab zwar eine Verbindung nach Maloja, aber der Bus fuhr morgens und dann wieder mittags – und das war genau der Bus, den wir auch hätten nehmen müssen, wenn wir mit der Bahn angereist wären. Bedeutete eine kleine Weltreise und viermal umsteigen!

René kam zurück und sagte mit leisem Triumph in der Stimme: „Da kann ich wirklich froh sein, dass ich morgen gleich in der Früh loskomme und den ganzen Tag Zeit habe! Wenn wir erst gegen elf angekommen wären, hätte ich womöglich noch den Mittagsbus versäumt, und wir hätten einen zweiten Ruhetag einlegen müssen.“

Angeline und ich haben Blicke getauscht – was soll man da noch sagen.

Aber auf Sieg folgt Schlappe, so ist das nun mal im Leben. Deshalb erzähle ich jetzt auch, was René am Abend angestellt hat. Es könnte ihm peinlich sein, aber Angeline hatte sich fast totgelacht.

Um Platz im Gepäck zu sparen, hatte sie etwas Calendulasalbe für eventuelle Schäden am verlängerten Rücken aus dem riesigen Salbentopf in ein kleines schwarzes Töpfchen umgefüllt. In diesem Töpfchen war einst Augenmakeupcreme gewesen. Die trägt Angeline aufs Augenlid auf, dann hält der Lidschatten besser. Augenmakeupcreme hatte sie natürlich auch dabei, weil sie ohne Lidschatten und Wimperntusche nicht aus dem Haus geht. Sie sagt, sonst fühlt sie sich ‚nackt‘, und nackt will sie nicht radeln. Es waren also zwei gleiche Töpfchen mit grundverschiedenem Inhalt im Kulturbeutel. Egal, hatte sie gedacht, man erkennt es ja, weil die eine Creme weiß und die andere hautfarben ist.

Als wir in Landeck ankamen – 6 Stunden im Sattel! – benutzte Angeline das Töpfchen mit der Calendulasalbe, hielt es René hin und fragte: „Du auch?“

Er schüttelte den Kopf. Quatsch, Salbe! So was hat ein echter Kerl doch nicht nötig!

Am nächsten Morgen, als Angeline sich schminken wollte, stieß sie einen Entsetzensschrei aus! „Was ist mit meiner Augenmakeupcreme passiert?“ Sie kam aus dem Bad, hielt das Töpfchen hoch und sah mich bohrend an – als ob ich ein kleines schwarzes Töpfchen klauen, vorsichtig aufdrehen, den Inhalt verspeisen und dann wieder zudrehen würde!

Ich sah René an, und René sah Angeline an. Er hob beide Augenbrauen, was er immer tut, wenn er sich wundert. „Warum Augenmakeupcreme? – Calendulasalbe!“

Angeline klappte den Mund auf und wieder zu. Sie wollte sich gerade ärgern, so eine Creme ist nicht billig, aber dann siegte doch ihr Humor, und sie brach in schallendes Gelächter aus. Ob René seinen Allerwertesten etwa schminken wollte, und ob der jetzt wohl ein hübscheres ‚Gesicht‘ hatte?

René ließ sie lachen, er wusste, das würde ihr gleich vergehen. Er hatte nämlich inzwischen aus dem Fenster geguckt, und das tat Angeline jetzt auch. Boh, und da ist sie ganz schön erschrocken. Dort drüben, der Berg, der war gestern noch grün gewesen, jetzt reichte der Schnee fast bis zur Stadt herunter. Wie mochte es da wohl erst droben in Maloja aussehen?

War dann aber gar nicht so schlimm. Als René am Spätnachmittag mit dem Auto zurückkam, meinte er lapidar: „Droben in der Schweiz hat es auch bloß auf den Bergen geschneit.“

E-Book ISBN: 978-3-946280-44-6 – Buch kaufen bei Thalia

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Krimifrühstück – Lesung mit Inge Löhnig

Es ist eine schöne Tradition geworden, dass es jedes Jahr Anfang Januar in der Bücherei Grassau ein Krimifrühstück gibt. So auch an diesem Samstag, den 14.1.2017.
Zum ‚kleinen Brunch‘ las die Bestsellerautorin Inge Löhnig aus ihrem neunten Kriminalroman ‚Gedenke mein‘. Während in ihren früheren Romanen noch Kriminalhauptkommissar Dühnfort ermittelte, steht nun seine Lebensgefährtin Gina Angelucci, ebenfalls Kommissarin, im Mittelpunkt des Geschehens. Sie löst einen alten Fall, der bereits zu den Akten gelegt war.
Die Autorin hat eine angenehme Stimme, trägt sicher und gekonnt vor und hat ihre Textstellen treffend ausgewählt – eine rundum gelungene Lesung, zu der es sich bei Schnee und eisglatten Straßen zu kommen gelohnt hat.
In der anschließenden Fragerunde gab es dann auch noch so manches zu lachen, und Inge Löhnig gewährte Einblick in ihre Arbeit als Krimiautorin, was nicht minder interessant war.
Fazit: Sollte Frau Löhnig mal in Ihrer Umgebung lesen, unbedingt hingehen!

Mehr über die Autorin und ihre Veröffentlichungen finden Sie hier:

Inge Löhnig – Krimiautorin

Flamenco im ‘Peña Amigos del Cante’ in Chiclana

Einen beeindruckenden Abend erlebten wir im ‚Peña Amigos del Cante‘, einem Flamenco-Lokal in Chiclana.
Chiclana de la Frontera, um genau zu sein, ist eine Stadt mit gut 80 000 Einwohnern im Süden Spaniens an der Costa de la Luz. Cádiz liegt etwa dreißig, Gibraltar 120 Kilometer entfernt.
Andalusien also – und hört man Andalusien, denkt man sofort an Sonne, Pferde und Flamenco. Doch wo bekommt man authentischen Flamenco geboten? Eine Adresse zu finden, erwies sich als gar nicht so einfach!
Nach langem Fragen und Suchen stießen wir auf das ‚Peña Amigos del Cante‘ in Chiclana, eine halbe Fahrstunde von unserem Urlaubsort entfernt. Dort begann gerade ein neuer Zyklus des “Viernes Flamenco” – jeden Freitagabend um 20 Uhr 30 zu sehen und zu hören.
Wir hatten einen wunderbaren Abend! Wirklich beeindruckend, was Sänger und Gitarristen dort boten! Flamenco vom Feinsten! Und geradezu rührend, wie nett und gastfreundlich man uns begegnete: Nicht nur der Herr Bürgermeister und das Regionalfernsehen wurden über Mikrofron begrüßt – auch wir, die beiden ‚deutschen Gäste‘.
Sollten Sie zufällig einmal in der Nähe von Chicklana sein und authentischen Flamenco erleben wollen, lassen Sie sich das nicht entgehen! Sie finden das ‚Peña Amigos del Cante‘ in der

Calle Iro 20
11130 Chiclana de la Frontera
Cádiz, Spanien
Telefon: 956 401                            Link zu Peña Amigos del Cante

Bhutan – ein Staat macht sich auf, das Glück zu finden

Bhutan ist ein Bergland von der Größe der Schweiz – klein also und weitab zwischen dem östlichen Himalaya und Indien gelegen. Es ist das letzte Königreich Tibets und bekannt für seine Tempel aus dem 7. Jahrhundert und seine Bergklöster. Das vielleicht schönste davon ist das Taktshang Coemba, das Tigernest Kloster.

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Bhutan – Tigernest Kloster

Fernsehen gibt es in Bhutan erst seit der letzten Jahrtausendwende, und die Natur ist noch intakt, denn der Schutz der Umwelt ist, wie die Bewahrung traditioneller und kultureller Werte, per Verfassung festgeschrieben.
Wichtig ist der Regierung Bhutans auch die Bildung. Selbst im abgelegensten Tal des Landes gibt es eine Schule, und in allen Schule wird nicht nur das Schreiben und Lesen gelehrt, sondern auch das Glück. Die Lehrpläne zu diesem Fach hat der Buddhismus-Lehrer und promovierte Erziehungswissenschaftler Dr. Ha Vinh Tho maßgeblich mitentwickelt. Er hat vietnamesisch-französische Wurzeln, denn seine Mutter stammte aus Frankreich und war Katholikin, während sein Vater aus Vietnam kam und Buddhist war.
Dr. Ha Vinh Tho vertritt die Meinung, dass Glück erlernbar ist und steht damit nicht alleine. Auf der Basis dieses Wissens wird in den Schulen von Bhutan täglich meditiert und werden neben akademischen auch soziale und emotionale Fähigkeiten gefördert.
„Wir versuchen, ein Schulsystem aufzubauen, wo eben Kooperation stärker ist als Kompetition“, erklärte er in einem Interview in Deutschlandradio Kultur.
Dass Glück erlernbar ist, vertritt er auch in seinem Buch mit dem Titel ‚Grundrecht auf Glück‘ und weist darauf hin, dass es nicht nur die äußeren Umstände sind, die über Glück und Zufriedenheit entscheiden, sondern die innere Haltung.
Vielleicht werden auch in Bhutan nie paradiesische Zustände herrschen. Doch gerade in der heutigen Zeit, in der Krieg und Terror herrschen, ist es ein wunderbares Experiment – ein kleines Land zwischen Tibet und Indien macht sich auf, das Glück zu finden!

Hier erfahren Sie mehr über Dr . Ha Vinh Tho

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Grundrecht auf Glück

Bestellen: Grundrecht auf Glück

Auch aus unserem Verlag gibt es ein interessantes Buch zum Thema Glück. Hier werden Märchen psychologisch gedeutet. Märchen wurden einst in Spinnstuben und an Lagerfeuern erzählt. Sie sind Allgemeingut der Menschheit und ein Brunnen an psychologischen Schätzen, aus dem wir schöpfen können, um viel über uns und unser Tun und Denken zu lernen.

So finde ich mein Glück – Märchen zum Gelingen des Lebens

Bestellen: So finde ich mein Glück

Liebe – süß und scharf

Suchen Sie noch ein kleines Geschenk? Wie wäre es damit: ‘Liebe – süß und scharf’
Als E-Book ist diese Kurzgeschichtensammlung von Friederike Costa bei Amazon oder einem anderen Internetanbieter in Sekundenschnelle heruntergeladen!
In vierzehn spannenden, heiteren oder besinnlichen Geschichten geht es nicht nur um die Liebe, sondern auch um tolle Rezepte zum Essen und Trinken. Genau das Richtige für alle, die gerne schmökern, kochen und backen!

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Liebe – süß und scharf

 

ISBN E-Book: 978-3-946280-42-2 – Buch bei Thalia

ASIN: B01N7K6FQN – Buch bestellen bei Amazon

 

Inhalt:

Märchenprinz und Zauberfee – Daiquirí
Ein gutes Neues Jahr Herr Doktor – Silvesterkrapfen
Familiengipfel – Hase nach fränkischer Art
Besuch am Muttertag – Schokosahne-Torte
Liebe nicht ausgeschlossen – Arabischer Mokka
Einsam in einer großen Stadt – Heiße Blätterteigtaschen
Ein Ehemann muss her – Linzertorte
Ein Abend beim Botschafter – Garnelen in Kokosmilch
Bobbi, die Nervensäge – Holunder-Gewürzkuchen
Ein Hochzeitskleid für Maja – Bratapfeleis
Die Geliebte – Gebackener Ziegenkäse auf Salat
Familienfest mit Herzklopfen – Grünkohl mit Pinkel
Scheidung mit Happyend – Gorgozola-Nudeln mit Balsamicobirnen

Verlorene Töchter – Neuerscheinung

‘Verlorene Töchter’ ist der Titel unserer Neuerscheinung in der Reihe ‘Krimi by arp’. Die sieben Ladykrimis von Ronda Hendrikus versprechen Spannung für schnell mal zwischendurch.

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Verlorene Töchter – Sieben Ladykrimis

Preis 3, 99 €

ISBN E-Book: 978-3-946280-41-5 Bestellen bei Thalia
ASIN: B01MSY9JRO – Bestellen bei Amazon

Siebenmal Spannung –

Ein Vater sucht verzweifelt nach seiner Tochter, die von einem Loverboy verführt     wurde. An Heiligabend platzt eine verwahrloste Frau in ein Familienfest, um die Eltern eines kleinen Mädchens zu erpressen. Silvester ist die vierzehnjährige Beatrica verschwunden. Ein Mann nimmt seine Familie als Geiseln, ein anderer liegt morgens tot in Mandys Bett – das und mehr sorgt für Spannung in sieben Kurzkrimis von Ronda Hendrikus.

Inhaltsangabe:

Verlorene Töchter
Besuch an Heiligabend
Entführt und verloren
Die Geiselnahme
Rache ist süß
Eine Leiche in Mandys Bett
Im Schatten der Liebe

Oje, du fröhliche … Weihnachtsgeschichten von Friederike Costa

Fröhliche Weihnachtszeit? Wir alle wissen, dass Weihnachten nicht immer und für jeden ein fröhliches Fest ist. Doch wenn es auch manchmal tragische Verwicklungen gibt in Friederike Costas Weihnachtsgeschichten, es geht doch meistens fröhlich zu und es gibt immer ein Happyend.

Da wird das geschnitzte Jesuskind aus der Kirchenkrippe gestohlen, kommt eine Truckerin nicht rechtzeitig zur Bescherung nach Hause, ist eine Nachbarin spurlos verschwunden, soll ein Karpfen nicht geschlachtet werden und kündigt ein Junge seiner geliebten Omi die Freundschaft auf, weil es wieder einmal an Weihnachten nicht schneit.

Das und vieles mehr ereignet sich in vierzehn heiteren oder besinnlichen Weihnachtsgeschichten von Friederike Costa‘. Lustiges, Trauriges und Beseeltes bringt den Leser zum Lachen oder rührt ihn manchmal auch zu Tränen …

‘Oje, du fröhliche …’ ist eine Anthologie mit Weihnachtsgeschichten zum Lesen und Vorlesen, geschrieben von der Erfolgsautorin Friederike Costa, erschienen im Verlag ‘by arp’.

Heiter-besinnliche Weihnachtsgeschichten von Friederike Costa
Vierzen heiter-besinnliche Weihnachtseschichten

Inhalt:
Die himmlische Stimme am Funkgerät
Friedchen, Ossi und Frau Janusch
Stachelige Grüße vom Weihnachtsmann
Esmeralda und das Jesuskind
Fatmas Weihnachtsbaum
Der wunderbare Weihnachtsmann
Eine Liebe bis in den Tod
Hannibal, der Weihnachtskarpfen
Weihnachten ist zu Hause oder gar nicht
Weiße Weihnacht
Das schönste Geschenk
Wenn kleine Engel flügge werden
Fred Astaire und der Nikolaus
Oje, du Fröhliche …

E-Book
Preis 3,99 €
ISBN: 978-3-946280-16-3
ASIN: B018UJZF8E

Bestellen bei Thalia

Bestellen bei Amazon

Taschenbuch
ISBN: 9783946280392
Preis: 8,99 €

 

Marokko – ein Reisehighlight für Fotografen

Marokko ist ein Reisehighlight für Fotografen! Es gibt viele Möglichkeiten, dieses Land voller Farben, Formen und Gerüche, zu erkunden. Wir haben uns angesichts der politischen Ereignisse der letzten Jahren für eine geführte Rundreise entschieden – das gab uns das Gefühl von mehr Sicherheit. Und es war eine gute Entscheidung, denn wir hatten einen klugen, belesenen und humorvollen Reiseleiter, der ausgezeichnet deutsch sprach.

Marokko ist ein ‚Mekka‘ für Fotografen. Motive, wenn man ein Auge dafür hat, gibt es zuhauf. Altertümer und Moderne, Reichtum und Armut wechseln sich in Marokko ab. Türen und Tore, Tiere und Menschen, Enge und Weite, Sonne und Schatten – und alles badet in prächtigen Farben!

Von meinen etwa tausend Fotos habe ich 250 schweren Herzens gelöscht und dann noch einmal 200 in ein ‚privates Familienalbum‘ gesteckt. Das waren die doppelten und die, auf denen wir selbst oder Freunde in die Kamera lachten. Gehört ja auch dazu. Den Rest von gut 500 Fotos habe ich bei flickr unter ‘Bilderbogen Marokko’ hochgeladen, und einige davon möchte ich auch hier auf meinem Blog zeigen.

Interessant war übrigens das ‚Fotoverhalten‘ in unserer Gruppe. Da war ein Paar, das vor jeder Sehenswürdigkeit Selfies mit immer dem gleichen Grinsen machte oder sich auch mal dramatisch auf antiken Steinen in Positur warf. Sie nannten wir die Selfie-Madame, ihn den Selfie-Monsieur und amüsierten uns augenzwinkernd. Einmal sagte der Selfie-Monsieur zu mir: „Sie fotografieren aber viel!“ Ich verkniff mir eine bissige Antwort …

Ein anderer fotografierte mit großer Kamera. Kam dann der abgelichtete Marokkaner und wollte Geld dafür, wie z.B. ein Mann in roter Tracht mit Schellen an den Händen, hat er das beleidigt verweigert: „Für ein Foto zahle ich doch nicht!“ Als ich zu ihm sagte: „Der Mann lebt von dem Geld für die Fotos, das ist sein Job!“, hat er mich mit bösen Blicken bedacht und war fortan nicht mehr gut auf mich zu sprechen.

Man sollte bedenken: Die Menschen in Marokko sind für Touristen beliebte Fotomotive. Auf Schritt und Tritt abgelichtet zu werden, kann ganz schön nerven! Für gläubige Moslems ist es ohnehin ein Problem, denn im Islam gibt es ein Bilderverbot. Deshalb sollte man vor der Aufnahme fragen, falls es nicht gelingt wirklich ‚heimlich‘ zu fotografieren. Frauen lehnen meist ab. Männer sind da etwas zugänglicher – manche von ihnen wollen aber Geld dafür. Ich habe mir immer kleinere Münzen in die Tasche gesteckt. 20 Dirham (20 Cent) sollte einem das schon wert sein.

Unser Reiseführer meinte, wir sollten 50 dh für ein Foto geben, doch eine Freundin, die teilweise in Marokko lebt relativierte das, sagte:

“Ein Arbeiter verdient am Tag zwischen 100 und 200 dh und die echte Armutsgrenze für Essen und Trinken einer kleinen Familie liegt nach der Statistik bei ca. 400 dh. Dafür gibts Brot, Gemüse und einmal in der Woche Ölsardinen. Ich zahle solchen Leuten nie mehr als 20 dh, auf dem Lande nur 10. Für 20 dh bekommst Du die Schuhe geputzt und der Friseur für Männer kostet außerhalb der Luxusklasse nie mehr als 50 dh. Ein viertel Brathuhn mit Pommes gibt es für 35 dh. Also reichen 20 dh.”

Auch für Bettler sollte man immer Kleingeld in der Hosentasche haben. Betteln ist im Islam nicht verpönt, denn wer etwas hat, gibt Almosen, das ist üblich. Wenn man während eines zweiwöchigen Aufenthalts 10 Euro in kleinen Münzen verschenkt, dann macht einen das doch nicht ärmer, aber mancher Bettler kann von dem bisschen Geld, das er tagsüber gesammelt hat, seine Familie durchbringen.

Übrigens habe ich lange darüber nachgedacht, ob ich die kleine oder die große Kamera mit auf die Reise nehme. Ich habe mich dann doch für die kleine Canon im Taschenformat mit ausfahrbarem Objektiv entschieden – und das war gut so. Man kann damit viel unbemerkter fotografieren, leichter aus der Hüfte ‚schießen‘ oder im Laufen fotografieren. Die kleinen modernen Kameras haben zudem ein viel stärkeres Teleobjektiv.

So, und hier sind ein paar von meinen Bildern …

 

Weitere Fotos unter

https://www.flickr.com/photos/149278863@N02/albums/with/72157672730666683

Märchenforum – Angst und Mut im Märchen

Die  72. Ausgabe der Zeitschrift Märchenforum beschäftigt sich mit dem Thema Angst und Mut, ein Thema, das uns alle angeht.

Der Grimm-Forscher Prof. Dr. Rölleke stellte fest, dass es kaum einen Märchenhelden gibt, der sich nicht fürchtet. Er fand gar nur einen mutigen Märchenhelden neben zwölf ängstlichen. Es scheint, dass die Angst bereits vorhanden ist, der Mut jedoch erst entwickelt werden muss.

Wie die Helden und Heldinnen in den Märchen dies tun, kann man, zusammen mit spannenden Beiträgen, in dieser Ausgabe lesen. Darunter auch ein Beitrag von mir. Zum Thema ‘Angst und wie man sie überwinden kann’ erläutere ich anhand eines Fallbeispiels, wie psychologische Märchenarbeit funktioniert und wie Märchen auch bei uns selbst Positives bewirken.

Das Heft wird im November im Mutaborverlag in der Schweiz erscheinen.

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Einzelheft Nr. 72

CHF 10.00 / EUR 8.50
zzgl. Porto (portofreie Lieferung in DE)

Das Märchenforum-Heft wird im November im Mutaborverlag in der Schweiz erscheinen.

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Das Winterheft der Zeitschrift Märchenforum

Einzelheft Nr. 72

CHF 10.00 / EUR 8.50
zzgl. Porto (portofreie Lieferung in DE)

http://www.mutaborverlag.ch/de/startseite

Mehr zum Thema Märchen und Märchenarbeit finden Sie hier

 

Paletten-Doktorfische – gequält und totgeliebt

Taucher, die das Glück (Geld) hatten, in den küstennahen Riffen des Indo-Pazifik tauchen zu können, konnten sie in Natura beobachten – die unglaublich schönen blauschillernden Paletten-Doktorfische. Dort leben sie zwischen Korallen oder in Felsspalten und ernähren sich vorwiegend von Algen. Ihren Namen verdanken sie einem skalpellartigen Dorn am Schwanzstiel, der sehr scharf ist. Sie können ihn aufrichten, um damit ihre Feinde abzuwehren.

Das klappt fast bei allen, manchmal sogar bei Haien – nur gegen ihren schlimmsten Feind, den Menschen, haben sie keine Chance. Denn die haben sich eine ganz besonders hinterhältige Methode ausgedacht, sie zu fangen, um sie anschließend furchtbar zu quälen.

Als erstesnebeln sie die Fische mit Gift ein, um sie zu betäuben und so gefahrlos einsammeln zu können. Zu dumm nur, dass dabei auch die Korallen absterben, zwischen denen sie sich verstecken! Und dass von zehn erbeuteten Paletten-Doktorfischen, die anschließend in die ganze Welt verschickt werden, höchstens sieben den Transport überleben. Diejenigen, die überlebt haben, landen dann meist in viel zu kleinen Aquarien, wo sie dahinvegetieren müssen, wie etwa ein Bär in einem vier auf zwei Meter großen Zirkuskäfig.

Will man diese Fische, die 20 Jahre alt und manche Männchen bis zu 40 Zentimeter groß werden können, einigermaßen artgerecht halten, benötigt man ein sehr großes Aquarium, das bereits in der Anschaffung wenigstens 10 000 Euro kostet – einmal ganz abgesehen von der Platzfrage und den Unterhaltskosten.

Bekannt ist der Paletten-Doktorfisch vor allem aus dem Animationsfilm „Findet Nemo“. Da begibt sich Marlin, ein Anemonenfisch, auf die Suche nach seinem Sohn Nemo und wird dabei von Dorie, einem weiblichen Paletten-Doktorfisch, begleitet. Nachdem dieser Film in die Kinos gekommen war, begann ein Run auf Anemonenfische, die zu abertausenden in viel zu kleinen Aquarien landeten.

Nun gibt es mit „Findet Dorie“ einen Nachfolgefilm. Diesmal steht der unter Amnesie leidenden Paletten-Doktorfisch Dorie im Mittelpunkt – sie versucht nun ihrerseits ihre Familie wiederzufinden. Nach den Erfahrungen mit „Findet Nemo“ ist davon auszugehen, dass diesmal abertausende Paletten-Dokotorfische gefangen werden, um danach auf dem Transport qualvoll zu verenden oder ein schreckliches Leben in lächerlich kleinen Wasserbecken fristen zu müssen.

Bleibt nur zu hoffen, dass Eltern so vernünftig sind, ihren Kindern den ‚kleinen Wunsch‘ auch so einen süßen Paletten-Doktorfisch zu bekommen, verwehren.

 

paletten-doktorfisch im Korallenriff
Plaetten-Doktorfisch in seiner natürlichen Umgebung

Wer trotz allem mehr über artgerechte Haltung erfahren will, kann sich hier firm machen

http://www.saia-online.eu/index.php/de/start/9-hauptbeitraege/1-doktorfische-geliebt-und-gequaelt

Wie ein Teller in meiner ‘Freiflugvoliere’ zum Ozean wird

Mein letzter Blogeintrag handelte von der Einsamkeit des Schreibens und der ‚Freiflugvoliere‘ vor meinem Fenster, die mir ein wenig Ablenkung verschafft. Dort gibt es natürlich auch eine Vogeltränke. Es ist ein grüner Steingutteller mit einem Durchmesser von 18 und einer Tiefe von etwa zwei Zentimetern, die ich täglich mit frischem Regenwasser fülle. Wer würde vermuten, dass so ein kleiner Teller zum großen Ozean werden kann …?

Ab und zu kommen auch Insekten, die dort trinken. Gestern sah ich eine Biene verzweifelt im Teller um ihr Leben schwimmen – immer im Kreis herum! Dabei wäre das ‘rettende Ufer‘ doch so nah gewesen! Eine Weile habe ich ihr ungläubig zugesehen. Als ich begriff, dass sie weiter im Kreis schwimmen und schließlich ertrinken würde, habe ich dem Drama ein Ende gesetzt, bin raus, hab sie an den Rand geschoben, wo sie eine Weile Atem schöpfte, ehe sie wegflog.

Dieses ‚Erlebnis‘, wenn man es denn so nennen kann, hat mich sehr betroffen gemacht. Ich dachte bei mir: Ja, so sind auch wir Menschen! Schwimmen immer im Kreis herum, bis wir erschöpft aufgeben müssen, obwohl wir die Lösung unserer Probleme direkt vor der Nase haben. Alles was wir tun müssten wäre, den Blick nach vorne zu richten, über den eigenen Tellerrand hinaus – und schon könnten wir ans rettende Ufer gelangen. Doch wir sehen die Lösung nicht, drehen uns um uns selbst und gehen daran vielleicht noch zugrunde …

biene auf lilien
Mein Garten wird von vielen Bienen besucht

Unser Balkon gehört den Vögeln

Schreiben ist einsame Arbeit. Ich sitze jeden Tag mindestens sechs Stunden am PC, oft länger. Ich habe keine Kollegen, sehe niemanden, bin alleine mit mir, meinen Protagonisten und Gedanken.

Das ist anders, seit ich ein Vogelhäuschen auf dem Balkon installiert habe, auf das ich von meinem Arbeitsplatz blicken kann.

Zuerst gab’s nur im Winter Futter, weil ich zu wissen glaubte, dass man Vögel nicht ganz-jährig füttern soll. Dann hörte ich im Radio einen Beitrag eines Ornithologen, der sagte, dass diese Meinung inzwischen überholt sei. Zu viel Grasland zubetoniert, zu viele Bäume gefällt. Vögel brauchen unsere Unterstützung auch ganzjährig.

Ich fing an, den Sommer über zu füttern. Das hat sich bei den Piepmätzen schon bald her-umgesprochen, und sie kamen in ganzen Familienverbänden, um zu fressen und zu saufen. Aus dem Vogelhäuschen wurde eine Futterstation und schließlich eine Art ‚Freiflugvoliere‘ mit PVC-Boden, der sich leicht säubern lässt und anderen ‚Vogelannehmlichkeiten‘.

Jetzt gehört unser Balkon den Vögeln, und ich habe eine riesen Freude daran, mal eine Denkpause einzulegen und die Piepmätze dabei zu beobachten, wie sie ihre Jungen füttern, wie sie sich um die besten Körner streiten, wie sie ganz unterschiedlich fressen. Am ge-schicktesten sind die Meisen, die ihre ‚Beute‘ zwischen ihren Krallen und der Balkonbrüs-tung einklemmen, um Krümel davon abzuhacken. Es kommen aber auch Amseln, Spatzen, Buchfinken, mal ein Rotkehlchen oder sogar ein Specht vorbei.

Nun bin ich nicht mehr so allein beim Arbeiten – da macht es mir auch nichts aus, dass ich zweimal die Woche den Futterplatz säubern muss und ich von meinen Vögeln kräftig aus-gepiepst werde, wenn ich mich dabei nicht spute.